Vorstandsvergütung bei DAX-Konzernen Top-Manager erhalten 20 Prozent mehr

Stand: 26.03.2015 17:18 Uhr

Deutschlands Gutverdiener in den Chefetagen haben ihre Einkünfte 2010 weiter gesteigert. Durchschnittlich 4,5 Millionen Euro verdiente ein Dax-Konzernchef, gut 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Am besten bezahlt VW seinen Chef Winterkorn. Der durchschnittliche Arbeitnehmer kam auf ein Plus von nur 2,2 Prozent.

Der Aufschwung hat den deutschen Top-Managern im vergangenen Jahr Gehaltszuwächse von über 20 Prozent beschert. Das geht aus einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervor.

Danach verdienten die Vorstandsmitglieder der DAX-Konzerne 2010 durchschnittlich rund 2,9 Millionen Euro. Das waren fast 22 Prozent mehr als im Jahr 2009. Die Gesamtvergütung der Vorstandsvorsitzenden belief sich sogar im Mittel auf 4,5 Millionen Euro.

Spitzenreiter bei den Dax-Konzernen war VW-Chef Martin Winterkorn mit 9,3 Millionen Euro. Er überholte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit gut 8,9 Millionen Euro. Auf Rang drei kam Peter-Löscher von Siemens mit ebenfalls 8,9 Millionen Euro. Diese Summe berücksichtigt die Grundgehälter sowie Bonuszahlungen und aktienbasierte Bestandteile der Vergütung.

Gesamtvergütung: Top-Ten der Dax-Konzernchefs
Rang Vorstandschef Unternehmen Gesamtvergütung
1 Martin Winterkorn Volkswagen 9,330
2 Josef Ackermann Deutsche Bank 8,987
3 Peter Löscher Siemens 8,982
4 Dieter Zetsche Daimler 8,824
5 Wolfgang Reitzle Linde 6,954
6 Jürgen Großmann RWE 6,665
7 Michael Diekmann Allianz 5,856
8 Jürgen Hambrecht BASF 5,237
9 Bill McDermott/
Jim Hagemann Snabe
SAP 4,963
10 Herbert Hainer Adidas 4,833
Quelle: DSW / TU München in Mio. Euro

Der durchschnittliche Arbeitnehmer kam laut Statistischem Bundesamt dagegen im Jahr 2010 nur auf ein Plus von brutto 2,2 Prozent. Das gleicht kaum die Inflation aus.

Hoher Anteil an Bonuszahlungen

Die DSW-Studie zeigt, dass 29 Prozent der Vorstandsvergütungen bei DAX-Konzernen als festes Gehalt und 50,2 Prozent als variable Boni gezahlt werden. Die restlichen 20,8 Prozent setzen sich aus aktienkursbasierten Zahlungen zusammen.

Selbst im Krisenjahr 2009 hatten die Konzernchefs ihre Einkünfte gesteigert - wenn auch nur leicht.