Defizit 2011 Staat macht weniger Schulden

Stand: 24.02.2012 11:41 Uhr

Kräftig steigende Steuereinnahmen haben 2011 das Loch im deutschen Staatshaushalt deutlich schrumpfen lassen. Die Summe entspricht 1,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit wurde die im EU-Stabilitätspakt festgesetzte Schuldengrenze von 3,0 Prozent wieder eingehalten.

Die insgesamt gute Konjunktur in Deutschland hat die Kassenlage des Staates deutlich verbessert. Das Staatsdefizit belief sich 2011 auf 1,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Deutschland hielt 2011 erstmals seit 2008 wieder die Obergrenze des EU-Stabilitätspaktes ein, nachdem das Defizit auch wegen der Konjunkturpakete in den beiden Vorjahren deutlich höher ausgefallen war. Die europäischen Regeln erlauben höchstens 3,0 Prozent Defizit. In den Jahren 2009 (3,2 Prozent) und 2010 (4,3 Prozent) hatte Deutschland dagegen verstoßen. Unter dem Strich stand 2011 ein Fehlbetrag von 25,8 Milliarden Euro. Das Minus fiel damit um fast eine Milliarde Euro niedriger aus als zunächst erwartet: In einer ersten Schätzung im Januar waren die Statistiker noch von einem Minus von 26,7 Milliarden Euro ausgegangen. 2010 hatte der Finanzierungssaldo von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung noch viermal höher gelegen.

Wirtschaftsboom 2011

Das Gesamtjahr 2011 war mit einem BIP-Wachstum von 3,0 Prozent ein sehr gutes für die deutsche Wirtschaft. Gleichzeitig bestätigten die Statistiker, dass die schwächelnde Weltkonjunktur den zuvor rasanten Aufschwung zum Jahresende stoppte. Preis-, saison- und kalenderbereinigt schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 0,2 Prozent zum Vorquartal.