Wegen verschärfter Rezession Ratingagentur stuft Spanien ab auf BBB-

Stand: 11.10.2012 00:00 Uhr

Die Ratingagentur Standard and Poor's hat die Kreditwürdigkeit Spaniens erneut um zwei Stufen gesenkt. Mit der Note BBB- befindet sich die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone nur noch eine Stufe über dem sogenannten "Ramsch-Niveau". Ursache für die Herabstufung sei die verschärfte Rezession, so S&P.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Spaniens herabgestuft. Die Bonität werde nur noch mit BBB- bewertet und damit um gleich zwei Stufen niedriger als bisher. Damit befindet sich die Kreditwürdigkeit nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau. Auch der Ausblick bleibe negativ, teilte die größte Ratingagentur mit.

Als Hauptursache für die Herabstufung führten die Bonitätswächter die verschärfte Rezession an, die den Handlungsspielraum der Regierung in Madrid einschränke. Zudem sei es wahrscheinlich, dass die steigende Arbeitslosigkeit und die Ausgabenzwänge die Spannungen zwischen der Zentralregierung und den regionalen Parlamenten erhöhten.

Eurozone mitverantwortlich für Herabstufung

Aber auch die Entwicklung in der Eurozone sei für die Herabstufung mitverantwortlich, heißt es. Zweifel an der Bereitschaft, die spanischen Bankschulden zu vergemeinschaften, würden den Kreditausblick belasten. Die fehlende Richtung der Politik in der Eurozone belaste auch den Ausblick für das Rating. Spanien hat bisher Hilfe für seine Banken von der Eurozone zugesagt bekommen. Einen Antrag auf Hilfe aus dem europäischen Rettungsfonds ESM für das gesamte Land hat die Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy bisher noch nicht gestellt.

S&P bewertet nun die spanische Kreditwürdigkeit ebenso wie die Ratingagentur Moody's. Auch diese Bonitätswächter prüfen, ob weitere Bonitätssenkungen nötig sind. Die dritte große Agentur Fitch stuft Spanien mit BBB ein und damit eine Note höher als die Konkurrenz.

Spanien kommt nicht aus seiner schweren Rezession heraus. Das Bruttoinlandsprodukt des hoch verschuldeten Staates schrumpfte auch im dritten Quartal deutlich. Jeder Vierte ist ohne Arbeit, damit ist die Arbeitslosenquote die höchste in der Europäischen Union. Sollte die politische Unterstützung für die eingeleiteten Reformen schwinden und sich die Hilfe der Euro-Zone als unzureichend erweisen, drohe eine weitere Kürzung der Bonität, hieß es bei S&P.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 11. Oktober 2012 um 07:30 Uhr.