Zwischenbilanz des Bankenrettungsfonds Steuerzahler haften mit 18,2 Milliarden

Stand: 16.07.2013 15:09 Uhr

Der Höhepunkt der Bankenkrise liegt fünf Jahre zurück - und trotzdem muss der deutsche Steuerzahler die Branche immer noch stützen. Auf 18,2 Milliarden Euro summieren sich die Hilfen aktuell. Immerhin: Die jüngste Bilanz enthält zwei Lichtblicke.

Deutschlands Steuerzahler tragen noch immer milliardenschwere Risiken für die heimische Banken-Branche. Auf rund 18,2 Milliarden Euro summieren sich die Hilfen des Bankenrettungsfonds Soffin nach jüngsten Angaben der bundeseigenen Rettungsanstalt FMSA. Stichtag für die Zahlen war der 30. Juni.

Immerhin enthält die Zwischenbilanz zwei Hoffnungsschimmer: So hatten sich die aus Steuergeldern finanzierten Garantien und Kapitalhilfen Ende 2012 noch auf 22,5 Milliarden Euro belaufen. Sie sind also um gut vier Milliarden Euro zurückgegangen. Das lag unter anderem daran, dass die Commerzbank einen Großteil ihrer Hilfen inzwischen zurückgezahlt hat.

Bankenrettung bringt erstmals Gewinn

Zudem machte Deutschland mit der Rettung seiner Banken im abgelaufenen Bilanzjahr erstmals einen Gewinn: 580 Millionen Euro Überschuss wies der Soffin aus - was vor allem an den Gebühren liegt, die der Fonds von den Banken für die Hilfen regelmäßig kassiert.

Alles in allem bleibt die Bilanz des Soffin allerdings desaströs. So hatte allein der Schuldenschnitt für Griechenland 2012 einen Verlust von 13,1 Milliarden Euro verursacht. Seit seiner Gründung Ende Oktober 2008 häufte der Soffin insgesamt rund 21 Milliarden Euro Miese an.

Sorgenkind Hypo Real Estate

Der größte Anteil der noch ausstehenden Gelder sind Eigenkapitalhilfen von 17,1 Milliarden Euro. Diese verteilen sich auf die Hypo Real Estate (HRE/9,8 Mrd Euro), die Commerzbank (5,1 Mrd Euro), die WestLB-Nachfolgerin Portigon (2,0 Mrd Euro) und den Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank (300 Mio Euro). Die Düsseldorfer Hypothekenbank nutzt einen Garantierahmen von 1,1 Milliarden Euro.

Der Bund hatte den Fonds nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers eingerichtet, ursprünglich ausgestattet mit 480 Milliarden Euro: 400 Milliarden Euro für Garantien und 80 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung von Banken oder den Ankauf maroder Wertpapiere.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 16. Juli 2013 um 14:30 Uhr.