Weitere Warnstreiks abgewendet Tarifeinigung bei der Lufthansa

Stand: 01.05.2013 13:55 Uhr

Weitere Warnstreiks beim Lufthansa-Bodenpersonal sind vorerst abgewendet. Die Gewerkschaft ver.di und der Konzern einigten sich auf einen Tarifvertrag, der für 33.000 Beschäftigte abgestufte Lohnerhöhungen und 26 Monate Kündigungsschutz bringt.

Bei der Lufthansa sind weitere Warnstreiks des Bodenpersonals vorerst vom Tisch. Das Unternehmen und die Gewerkschaft ver.di einigten sich in der vierten Verhandlungsrunde auf einen neuen Tarifvertrag. Wie ein ver.di-Sprecher gegenüber der ARD bestätigte, sieht die Einigung für die 33.000 Beschäftigten bei Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems sowie der Lufthansa-Mitarbeiter am Boden und in der Kabine ein Lohnplus zwischen drei und 4,7 Prozent vor. Die Ausbildungsvergütungen würden um insgesamt 5,2 Prozent aufgestockt. Zudem gebe es eine Beschäftigungsgarantie von mindestens 26 Monaten.

Dreitägige Verhandlungen

Das nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon in Mörfelden bei Frankfurt am Main erreichte Ergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der ver.di-Tarifkommission und einer Mitgliederbefragung bis zum 14. Mai 2013.

Ver.di-Verhandlungsführerin Christine Behle äußerte sich zufrieden. Das Verhandlungsergebnis sei dem Widerstand der Beschäftigten und ihren eindrucksvollen Streiks zu verdanken. Arbeitszeitverlängerungen und Kürzungen des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes seien abgewehrt worden.

Ver.di hatte für die Beschäftigten sichere Jobs sowie 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Lufthansa hatte nach Gewerkschaftsangaben über den gleichen Zeitraum zuletzt lediglich rund 0,5 Prozent geboten.

Flugausfälle wegen Warnstreiks

Mit zwei flächendeckenden Warnstreiks hatte ver.di den Druck auf den Konzern erhöht. Vor einer Woche war wegen des Warnstreiks fast das gesamte Lufthansa-Flugprogramm von rund 1700 Flügen ausgefallen, rund 150.000 Passagiere waren betroffen. Der Ausstand des Bodenpersonals soll das Unternehmen mehr als 15 Millionen Euro gekostet haben. Zuletzt hatte ver.di mit einem unbefristeten Arbeitskampf gedroht.

L. Hofmann, HR, 01.05.2013 17:30 Uhr