Schäuble schließt Pleite Griechenlands aus "It will not happen that there will be a Staatsbankrott"

Stand: 14.10.2012 09:14 Uhr

Auch nach der IWF-Jahrestagung geht die Debatte um den Umgang mit Griechenland weiter. Finanzminister Schäuble bleibt dabei: Einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone werde es nicht geben, ebensowenig eine Staatspleite des Landes, sagte er. Zugleich drängte er Athen zu weiteren Reformen.

Bundesfinanzminister Schäuble hat sich deutlich zu Griechenland und dessen Verbleib in der Eurozone bekannt. Vor der deutsch-singapurischen Industrie- und Außenhandelskammer schloss der Minister, eine Pleite des Landes aus: "It will not happen that there will be a Staatsbankrott in Greece." - "Einen Staatsbankrott in Griechenland wird es nicht geben."

Auch einen Austritt des Landes aus der Währungsgemeinschaft werde es nicht geben. Schäuble warnte auch vor Spekulationen darüber. Dies wäre äußerst schädlich für Griechenland und den Euro sowie die Weltwirtschaft insgesamt, sagte Schäuble.

Warten auf den Bericht der Troika

Mit Blick auf Spekulationen über weitere Hilfen oder Erleichterungen durch die internationalen Geldgeber bekräftigte Schäuble, zunächst müsse der Bericht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) vorliegen. Der Bericht ist Grundlage für die Entscheidung zur Auszahlung der von Athen dringend benötigten Kredittranche von 31,5 Milliarden Euro.

Der Finanzminister sicherte Griechenland weiterhin die Hilfe Deutschlands zu. "Wir werden helfen, wann immer wir können", so Schäuble. Zugleich machte er aber auch klar, dass Griechenland weiterhin viele "sehr ernsthafte Reformen" umsetzen müsse, damit sei das Land aber bereits auf einem guten Weg. Eine wachsende Mehrheit der Griechen stehe zum Verbleib des Landes im Euro-Raum und wisse auch, dass das Defizit gesenkt werden müsse.

EU-Währungskommissar Olli Rehn hatte bereits angekündigt, dass die nächste Hilfsrate von 31,5 Milliarden Euro spätestens im November ausgezahlt werde. Die Euro-Partner hatten Athen aber auch eine Frist bis zum 18. Oktober gesetzt, um die schon vor Monaten vereinbarten Reformmaßnahmen vollständig umzusetzen. Dabei geht es um 89 Maßnahmen, die längst eingeleitet sein sollten.

Schäuble nimmt Montag an einem Treffen der Asien-Europa-Gruppe ASEM in Bangkok teil. Zuvor hatte in Tokio die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds stattgefunden.