Rekordstrafe für US-Bank Justiz bestätigt Vergleich mit JPMorgan

Stand: 19.11.2013 21:52 Uhr

Lange hat JPMorgan Chase mit den US-Behörden um einen Vergleich gerungen, nun ist es offiziell: Die US-Bank zahlt eine Rekordstrafe von 13 Milliarden Dollar. Im Gegenzug werden mehrere Verfahren wegen dubioser Hypothekengeschäfte während der Finanzkrise eingestellt.

Die US-Großbank JPMorgan Chase muss wegen dubioser Geschäfte mit Immobilienkrediten vor und während der Finanzkrise eine Rekordstrafe zahlen. Das US-Geldinstitut habe einen Vergleich im Umfang von 13 Milliarden Dollar (9,6 Milliarden Euro) akzeptiert. Das teilte das Justizministerium des Bundesstaats New York mit.

Überschuldete Hausbesitzer erhalten Hilfen

Der Vergleich beinhaltet den Angaben zufolge Hilfen für überschuldete Hausbesitzer im Umfang von vier Milliarden Dollar sowie Zahlungen an Behörden und Investoren. Im Gegenzug stellt die Justiz mehrere Ermittlungen und Verfahren gegen JPMorgan ein.

Dem "Wall Street Journal" zufolge handelt es sich um die größte Zahlungsauflage, die ein US-Unternehmen jemals in einem Zivilverfahren erhalten hat. Die Einigung zwischen JPMorgan und der US-Justiz stellt den 4,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich in den Schatten, den der britische Ölkonzern BP wegen der Havarie der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko geschlossen hatte.

Risiken bei Hauskrediten nicht dargelegt

Die Großbank büßt mit der Milliardenzahlung für die Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit dem Kollaps des US-Immobilienmarktes vor fünf Jahren. Die US-Justiz warf JPMorgan und seinen auf dem Höhepunkt der Finanzkrise übernommenen Filialen Bear Stearns und Washington Mutual vor, faule Hauskredite an Investoren weiterverkauft zu haben, ohne die Risiken offenzulegen. Ab 2007 konnten in den USA immer mehr einkommensschwache Hausbesitzer ihre Darlehen wegen steigender Zinsen nicht mehr abzahlen, während die schlecht abgesicherten Kredite von Bank zu Bank als Geldanlage weitergereicht wurden.

Nach dem Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 führten die toxischen Wertpapiere in einer Kettenreaktion zu einer weltweiten Finanzkrise. In den USA verloren viele Menschen ihre Häuser oder sitzen auf hohen Schulden, während die gekauften Immobilien deutlich an Wert verloren haben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. November 2013 um 09:00 Uhr.