Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Viele Branchen erwarten 2013 einen Stellenabbau

Stand: 26.12.2012 10:54 Uhr

Hält die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt an? Laut der aktuellen Umfrage der Instituts der deutschen Wirtschaft wohl eher nicht. Elf von 46 Branchenverbänden - darunter die Finanzwirtschaft - gehen von einem Stellenabbau aus. Nur sechs Branchen rechnen damit, dass es 2013 mehr Jobs geben wird.

Deutschlands Unternehmen gehen skeptisch ins neue Jahr. "Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahreswechsel nicht gerade in Sektlaune", erklärte das arbeitgebernahe IW-Institut zur Umfrage unter 46 Branchenverbänden. In der einen Hälfte davon ist die Stimmung der Mitgliedsfirmen schlechter als vor einem Jahr, in der anderen Hälfte immerhin unverändert. Erstmals seit Beginn der Finanzkrise 2008/2009 habe es in keinem der Wirtschaftszweige eine bessere Stimmungslage zum Vorjahr gegeben.

Dennoch rechnen 20 der 46 Lobbygruppen für 2013 mit einem leichten Plus bei Produktion, Umsatz und Geschäftsergebnis. Eine Stagnation erwarten 15 Verbände, ein Minus befürchten elf Verbände. "Die beachtliche Differenz zwischen Stimmung und Lage macht deutlich, wie leicht die Politik durch unbedachtes Reden und Handeln Vertrauen verspielt und wie schwer es ist, dies zu korrigieren", sagte IW-Direktor Michael Hüther.

"Schuldenkrise mehr als ein kurzzeitiger Stimmungskiller"

Vor allem bei der Beschäftigung zeige sich, dass die Euro-Schuldenkrise "mehr ist als nur ein kurzzeitiger Stimmungskiller". Elf von 46 befragten Branchenverbänden gehen für 2013 von einem Rückgang der Beschäftigung in ihren Wirtschaftszweigen aus. Nur sechs Verbände erwarteten hingegen einen Beschäftigungszuwachs. 29 Interessenvertretungen prognostizierten für 2013 ein gleichbleibendes Beschäftigungsniveau.

Mit einem sinkenden Beschäftigungsniveau im kommenden Jahr rechnen insbesondere die Branchen des Finanzdienstleistungssektors, wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht. Neueinstellungen erwarten lediglich die Immobilien-, die Informationswirtschaft, das Messewesen, die Feinmechanik und Optik, der Luft- und Raumfahrtzeugbau sowie die Groß- und Außenhändler.

U. Möller, DLF, 26.12.2012 14:48 Uhr