Zahlen für die ersten drei Quartale Unternehmensinsolvenzen sinken weiter

Stand: 08.12.2010 12:10 Uhr

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in den ersten drei Quartalen auf Jahressicht gesunken. Insgesamt seien zwischen Januar und Ende September 24.483 Firmenpleiten gemeldet worden, berichtete das Statistische Bundesamt. Eine gegenläufige Entwicklung gibt es bei den Privatinsolvenzen.

Die kräftige Konjunkturerholung und ausreichende Kapitalreserven verringern in Deutschland die Zahl der Firmenpleiten. Allein im September traten mit 2595 Unternehmen 10,8 Prozent weniger den Weg zum Insolvenzrichter an als vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Für die ersten neun Monate des Jahres ergibt sich ein Rückgang von 0,9 Prozent. Absolut seien den Amtsgerichten zwischen Januar und Ende September 24.483 Firmenpleiten gemeldet worden. Damit stehen nach Einschätzung der Statistiker die Chancen gut, dass der befürchtete Anstieg der Insolvenzen ausbleibt: Das Bundesamt rechnet für 2010 mit etwa 32.000 Unternehmensinsolvenzen, 2009 waren es 32.687.

Mehr Privatinsolvenzen

Umgekehrt läuft die Entwicklung bei den Verbraucherinsolvenzen. Im September brachen 8941 Haushalte unter der Last ihrer Schulden zusammen, 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Von Januar bis September nahm ihre Zahl sogar um 9,5 Prozent auf 81.692 zu. Die Statistiker rechnen damit, dass es 2010 insgesamt zu 110.000 Verbraucherinsolvenzen kommt, nach 101.102 im Vorjahr.

Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet

Noch vor einigen Monaten hatten Experten einen Anstieg der Insolvenzen im Aufschwung befürchtet, da vielen Firmen angesichts nötiger Investitionen die Kapitaldecke zu kurz wird. Doch viele Unternehmen hatten nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in der Rezession Eigenkapital gebunkert und können nun nötige Investitionen aus eigener Kraft stemmen. Auch die Banken verleihen weiterhin Geld, die Sorgen vor einer Kreditklemme stellten sich als unbegründet heraus.

Waren 2009 noch Großkonzerne wie Arcandor zusammengebrochen, trifft es in diesem Jahr vermehrt kleinere Firmen. Das führt zu deutlich geringeren Schäden für die Kreditgeber: Die voraussichtlich offenen Forderungen lagen von Januar bis September bei 31,2 Milliarden Euro, nach 75,2 Milliarden im vergangenen Jahr.