Österreichisches Kriseninstitut wird abgewickelt Bad Bank für marode Hypo Alpe Adria

Stand: 14.03.2014 15:09 Uhr

Die marode österreichische Bank Hypo Alpe Adria geht nicht in die Insolvenz, sondern wird über eine Bad Bank abgewickelt. Nach wochenlangem Ringen hat sich die Regierung in Wien für diese Variante entschieden. Eine Insolvenz sei zu riskant gewesen.

Die ehemalige BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria International (HGAA) wird über eine Bad Bank abgewickelt. Der österreichische Finanzminister Michael Spindelegger erklärte, die Regierung habe sich für eine Abbaugesellschaft und gegen eine Insolvenz der maroden Kärntner Bank entschieden.

Das Risiko für den Finanzstandort Österreich wäre bei einer Insolvenz nicht kalkulierbar gewesen. So wäre etwa das gesamte Bundesland Kärnten, das hohe Garantien für die Bank hält, in die Pleite geschlittert, sagte Spindelegger.

In die Bad Bank sollen unverkäufliche toxische Papiere und faule Kredite ausgelagert werden. Für die Töchter in Südosteuropa will die HGAA möglichst noch im laufenden Jahr einen neuen Eigentümer finden.

"Im Hypo-Drama ist der Vorhang gefallen"

"Es ist heute im Drama der Hypo der Vorhang gefallen. Es folgt jetzt der Akt der Abwicklung durch die Experten und nicht mehr durch die Politik", sagte Spindelegger. Über die Lastenaufteilung aus dem Abbau, der wohl Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird, wird noch gefeilscht. Ein kleiner Teil der Gläubiger und das Land Kärnten sollen bei der Abwicklung ebenfalls zur Kasse gebeten werden.

Von der BayernLB erhofft sich Österreich ebenfalls einen Beitrag. Dafür strebt die Regierung in Wien einen Generalausgleich mit der Landesbank an: Im Zuge dessen sollen auch alle laufenden und anstehenden Rechtsstreitigkeiten zwischen den beiden Instituten gelöst werden, sagte Spindelegger. Dabei geht es unter anderem um einen noch 2,3 Milliarden Euro schweren Kredit, den die Hypo aufgrund ihrer finanziellen Notlage nicht an die ehemaligen Mutter zurückzahlen will.

2009 notverstaatlicht

Österreich hatte die Bank 2009 notverstaatlicht, um sie vor dem Kollaps zu bewahren. Die BayernLB wollte damals kein Geld mehr in das Institut stecken, das sich mit einer Expansion auf dem Balkan in die Krise gestürzt hatte.

Bislang hat die Bank 4,8 Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten - und weitere Steuergelder könnten bald folgen: Denn die Hypo braucht erneut Geld, da massive Abwertungen von Geschäftsteilen in Osteuropa drohen.