Umbau bei einer der größten deutschen Banken HVB streicht 1500 Stellen

Stand: 06.08.2014 09:46 Uhr

Die HypoVereinsbank schließt 240 der noch rund 580 Standorte. Insgesamt 1500 Stellen werden bis 2015 im Zuge des Umbaus gestrichen, davon 1300 im Privatkundengeschäft und etwa 200 in der Zentrale. Privatkunden sollen vermehrt das Internet nutzen.

Die HypoVereinsbank macht bei der Ausdünnung ihres Filialnetzes ernst. Der Vorstand habe sich mit dem Betriebsrat darauf verständigt, bis Ende 2015 knapp 240 der derzeit rund 580 Standorte zusammenzulegen beziehungsweise zu schließen, teilte die Bank mit. "Für 85 Prozent der HVB-Kunden, die Beratung in Anspruch nehmen, erhöht sich der Weg zur nächsten Filiale damit nicht oder kaum", erklärte die Bank.

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Die HypoVereinsbank streicht ihre Filialen massiv zusammen.

Filialgeschäft besonders betroffen

Durch den Umbau werden deutschlandweit rund 1500 Stellen wegfallen: knapp 1300 im Privatkundengeschäft und knapp 200 in der Zentrale. Parallel sollen durch die Modernisierung der bestehenden Filialen und den Ausbau des Onlineangebots jedoch neue Arbeitsplätze entstehen. Die Bank wolle alles daran setzen, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern, erklärte die HVB. Pro Jahr sollten mindestens 200 Mitarbeiter auf freie Stellen in der Bank vermittelt werden.

Internet für Normalkunden, Service für Wohlhabende

Da immer mehr Menschen ihre Geschäfte im Internet machen, hatte HVB-Chef Theodor Weimer im März angekündigt, jede zweite Filiale dichtzumachen und rund 1500 Stellen zu streichen. Die Verhandlungen über die Details mit den Arbeitnehmern zogen sich jedoch lange hin - auch wegen der Neuwahl des HVB-Betriebsrats. Die weiter bestehenden Filialen will die HVB aufpeppen und zudem verstärkt auf Online-Banking und Video-Beratung setzen. Laut Weimer will sich die HVB künftig verstärkt auf wohlhabende Kunden konzentrieren.

Steigende Gewinne im Privatkundengeschäft

Der Gewinn des Münchener Instituts war im ersten Halbjahr um 59 Prozent auf 334 Millionen Euro eingebrochen. Die Tochter der italienischen Großbank UniCredit leidet wie andere Investmentbanken darunter, dass viele Unternehmen derzeit weniger Geschäfte zur Absicherung von Währungs- oder Zinsrisiken abschließen. "Das enorm niedrige Zinsniveau hat auch bei uns Spuren hinterlassen", sagte HVB-Chef Weimer. Das Privat- und Firmenkundengeschäft sei dagegen stabil und habe etwas mehr Gewinn abgeworfen als vor Jahresfrist.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 06. August 2014 um 12:00 Uhr.