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Griechenlands Schulden beim IWF Athen hat Kredit zurückgezahlt

Stand: 09.04.2015 17:42 Uhr

Die griechische Regierung hat fristgemäß ihren Kredit beim IWF beglichen. Das bestätigte nun auch IWF-Chefin Lagarde: "Ja, ich habe mein Geld zurück." Derweil gehen die Verhandlungen über Griechenlands Reformliste weiter - womöglich bis Ende April.

Griechenland hat einen Kredit von rund 450 Millionen Euro fristgerecht an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt. "Der Überweisungsauftrag ist erteilt worden", sagte ein Vertreter des Finanzministeriums.

Es sei "ausgeschlossen", dass Athen im April nicht alle seine Rechnungen begleichen werde. Auch Renten und Gehälter würden bezahlt. Ob das Geld aber für den Mai reiche, sei offen.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, bestätigte die fristgemäße Rückzahlung: "Ja, ich habe mein Geld zurück", sagte Lagarde in Washington. Weitere Details nannte sie nicht.

"Am 24. April wird es eine Einigung geben"

Griechenland droht ohne rasche Hilfen schon bald die Staatspleite. Die Geldgeber von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und IWF verlangen eine umfassende Reformliste. Erst wenn es mit Griechenland eine Einigung auf eine solche Liste gibt, können die blockierten Hilfen von 7,2 Milliarden Euro fließen.

In den Gesprächen über das Reformpaket erzielten die Gesprächspartner bislang keine Einigung. Griechenlands Regierung will die Verhandlungen bis zum 24. April abschließen. "Bei der Sitzung der Eurogruppe am 24. April wird es 100 Prozent eine Einigung geben", sagte Staatsminister Alekos Flambouraris im griechischen Fernsehen. An dem Tag kommen die Euro-Finanzminister zu einem schon länger geplanten Treffen im lettischen Riga zusammen.

Die Finanzminister müssen die Reformpläne der Athener Regierung absegnen, bevor Geld aus dem laufenden Hilfsprogramm in das von der Staatspleite bedrohte Land fließen kann.

EZB erweitert Rahmen für Notkredite

Die EZB erweiterte unterdessen offenbar erneut den finanziellen Spielraum der griechischen Geldinstitute. Wie aus griechischen Bankenkreisen verlautete, erhöhte sie den Rahmen für ihre Notkredite (ELA) um 1,2 Milliarden auf 73,2 Milliarden Euro.

Das ELA-Programm ist derzeit die zentrale Finanzierungsquelle für die Geldinstitute. Weil die EZB seit Mitte Februar keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheit für Kredite akzeptiert, müssen sie sich über das Notkreditprogramm bei ihrer einheimischen Notenbank versorgen. Die Abkürzung ELA steht für die englische Bezeichnung Emergency Liquidity Assistance. Diese Kredite werden zu deutlich schlechteren Konditionen vergeben als die üblichen EZB-Darlehen.

Ralph Sina, R. Sina, WDR Brüssel, 09.04.2015 12:33 Uhr