US-Autobauer an Börse zurückgekehrt GM mit glänzendem Comeback

Stand: 18.11.2010 17:19 Uhr

Glanzstart für General Motors: Die Aktie hat bei ihrer Erstnotiz in New York rund sieben Prozent zugelegt. Das Papier wechselte zu 35,40 Dollar den Besitzer, nachdem GM die Anteilsscheine zu 33 Dollar an Investoren ausgegeben hatte. US-Präsident Obama sprach von einem "Meilenstein".

Nach zwei Jahren und einer Fast-Pleite ist der US-Autokonzern General Motors an die Börse zurückgekehrt. Konzernchef Daniel Akerson läutete das Comeback mit der Glocke im großen Handelssaal der New York Stock Exchange ein.

Die Aktie legte zu Handelsbeginn um rund sieben Prozent auf 35,40 Dollar zu. GM hatte die Papiere zu 33 Dollar je Aktie verkauft. Mit einem Gesamterlös von mehr als 23 Milliarden Dollar schlägt der Börsengang alle Rekorde. Der Großteil des eingenommenen Geldes geht an den US-Staat als Mehrheitseigner.

US-Präsident Barack Obama sagte, die Rückkehr von GM an die Börse zeige, dass es richtig gewesen sei, das Unternehmen mit Staatshilfen zu unterstützen. Er sprach von einem "Meilenstein" für die US-Wirtschaft.

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Zweifel an Modellpalette

Experten haben jedoch bereits Zweifel angemeldet, ob GM die hohen Erwartungen der Börse erfüllen kann. Der Autobauer habe trotz seiner überarbeiteten Modellpalette noch einen Nachholbedarf bei verbrauchsarmen Motoren. Der Detroiter Konzern hatte jahrelang auf nicht mehr zeitgemäße Automodelle gesetzt und war vom Umschwung im Verbrauchergeschmack überrascht worden.

Befürchtungen bei Opelanern

Den deutschen Gewerkschaften kommt der Börsengang zu früh. Sie befürchten, dass dadurch der wirtschaftliche Druck auf die Tochter Opel steigt, bereits im nächsten Jahr schwarze Zahlen zu schreiben. Der Bezirksleiter der IG Metall in Frankfurt, Armin Schild, der auch im Opel-Aufsichtsrat sitzt, sagte im Deutschlandfunk, es stelle sich die Frage, ob das Unternehmen den Anforderungen bereits gewachsen sei. "Die Kapitalmärkte reagieren brutal, das wissen wir alle." GM-Chef Akerson will Opel nun nach dem Vorbild der US-Sparte aus den roten Zahlen herausholen: Die Sanierung in den USA sei die Blaupause für die Restrukturierung des von Opel geführten Europageschäfts, sagte Akerson. Opel solle 2012 wieder rentabel sein, bekräftigte er.