GfK-Konsumklimaindex bleibt stabil Große Kauflust trotz Konjunktursorgen

Stand: 28.08.2012 10:15 Uhr

Die europäische Finanzkrise schlägt zwar auf die Stimmung der Verbraucher, aber verderben lassen sie sich ihre Kauflust dadurch nicht. Laut Marktforschungsunternehmen GfK bleibt der Konsumklimaindex für September stabil. Zugleich fürchten sich die Deutschen zunehmend vor einem Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession.

Trotz zunehmender Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft sind die Deutschen weiterhin in Kauflaune. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mitteilte, verharrt der Konsumklima-Index auch für September unverändert auf dem Niveau des Vormonats bei 5,9 Prozent.

Für August bestätigten die Forscher den prognostizierten Wert von 5,9 Zählern. Die Neigung zum Kauf teurer Güter wie Möbel oder Autos war im August weitgehend intakt. "Das Konsumklima zeigt sich derzeit stabil", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Dies sei aber "in erster Linie" der rückläufigen Sparneigung zu verdanken, die positiv auf das Konsumklima wirkt.

In Deutschland wird also wesentlich weniger Geld auf die hohe Kante gelegt. Geldanlagen bei einer Bank als Alternative zum Konsum sind laut GfK für die Deutschen derzeit wenig attraktiv. "Die Furcht vor einem Stabilitätsverlust der Währung ist groß", kommentierte die GfK die Entwicklung.

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Recht pessimistisch blicken die Verbraucher auch in die nahe Zukunft. Zum dritten Mal in Folge gingen die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung zurück. Die Deutschen fürchten sich laut der Studie zunehmend vor einem Abgleiten ihrer Wirtschaft in die Rezession und sehen sich in ihrem Pessimismus vom deutlichen Rückgang der Exporte nach Europa und hier vor allem in die Krisenländer Italien, Spanien und Griechenland bestätigt.

Entsprechend verlor der Index der Konjunkturerwartung im August zum dritten Mal in Folge und büßte im Vergleich zum Vormonat 13,3 auf minus 18,9 Zähler ein. Er rutschte damit auf den schlechtesten Wert seit Juni 2009 (minus 22,6). Im Vergleich zum Vorjahr gab der Index sogar 32,3 Punkte nach.

Die deutlich skeptischere Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wirkt sich auch auf die Einkommenserwartung der Verbraucher aus: Der entsprechende Index verschlechterte sich zum zweiten Mal in Folge im Vergleich zum Vormonat, und zwar um 4,7 auf 31,6 Zähler. Er liegt aber noch vier Punkte über seinem Vorjahreswert.