Ein BMI Embraer ERJ145 kam nach der Landung auf dem Flughafen Bristol.

Britische Airline Brexit treibt Flybmi in die Insolvenz

Stand: 17.02.2019 14:47 Uhr

Noch sind die Briten in der EU - doch erste Konsequenzen gibt es bereits. Die britische Airline Flybmi hat Insolvenz angemeldet und das auch mit dem Brexit begründet. Flybmi flog auch deutsche Ziele an.

Die britische Regional-Fluggesellschaft Flybmi hat unter anderem wegen des Brexit Insolvenz angemeldet. "Schweren Herzens müssen wir diese unvermeidbare Ankündigung heute machen", teilte die Fluggesellschaft am Abend auf ihrer Webseite mit. Alle Flüge wurden mit sofortiger Wirkung gestrichen.

Durch die plötzliche Entscheidung sind Hunderte Passagiere gestrandet. Flybmi-Kunden wurden gebeten, für die Erstattung des Flugpreises ihre Kreditkartenanbieter, Reiseagenturen oder Partnerfluggesellschaften von Flybmi zu kontaktieren.

Zu viele Unsicherheiten durch Brexit-Prozess

Für die Entscheidung gebe es mehrere Gründe, darunter allgemeine Schwierigkeiten in der Branche, aber eben auch der für Ende März geplante Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, teilte das Unternehmen mit. Dazu gehörten höhere Kerosinpreise, die auf den teilweisen Ausschluss britischer Airlines vom Emissionshandel durch die EU zurückzuführen seien. Die anhaltende Unsicherheit habe auch dazu geführt, dass der Fluggesellschaft wertvolle Verträge entgangen seien. Die Zukunftsaussichten seien durch die "vom Brexit-Prozess verursachte Unsicherheit schwer betroffen", hieß es weiter.

Die Pilotengewerkschaft Balpa kritisierte, die Insolvenz sei ohne Vorwarnung gekommen. Das seien niederschmetternde Nachrichten für alle Angestellten, sagte Gewerkschaftschef Brian Strutton. Man suche nach Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu retten.

Auch deutsche Ziele betroffen - besonders Rostock

Insgesamt beschäftigt die Fluggesellschaft 376 Mitarbeiter in Großbritannien, Deutschland, Schweden und Belgien.

Die Airline hat mit 17 Maschinen Flüge zu 25 europäischen Zielen angeboten, auch nach Deutschland. Angeflogen wurden die Flughäfen Düsseldorf, Frankfurt. Hamburg, München, Nürnberg, Rostock und Saarbrücken.

Besonders Rostock ist betroffen: Hier finden mit der Insolvenz von Flybmi keine Linienflüge mehr statt. Bislang war Flybmi fast täglich von Laage nach München geflogen. Nun fallen alle Flüge ersatzlos aus. Der Flughafen ist bereits von der Insolvenz der Fluglinie Germania betroffen.

Ein Passagiermaschine von der Fluggesellschaft FLYBMI

Flybmi flog auch deutsche Flughäfen an.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 17. Februar 2019 um 08:44 Uhr.