Ratingagentur senkt Kreditwürdigkeit Fitch stuft Italien und Spanien herab

Stand: 08.10.2011 01:22 Uhr

Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Spaniens und Italiens herabgestuft. Schwaches Wirtschaftswachstum und hohe Schulden - so lautete die Begründung im Fall Spanien. Italiens Regierung wurden Versäumnisse vorgeworfen. Derweil meldet die Agentur Moody's Zweifel an der Bonität Belgiens an.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von Italien und Spanien herabgestuft. Die Bonitätswächter begründeten im Fall Spanien den Schritt mit dem weiterhin schwachen Wirtschaftswachstum und der hohen Schuldenlast. Die Kreditwürdigkeit des Landes werde nun mit "AA-" bewertet und damit zwei Stufen niedriger als bisher, teilte die Agentur mit. Der Ausblick sei negativ.

Fitch rechnet damit, dass das spanische Wirtschaftswachstum bis 2015 weiter unter zwei Prozent liegt. Die Arbeitslosigkeit, die derzeit rund 20 Prozent beträgt, werde hoch bleiben. Trotz der gestiegenen Risiken stuft Fitch die spanischen Staatsanleihen weiter als sicher ein.

Auch für Italien senkte Fitch den Daumen. Sie bewerten Italien nun mit "A+". Der Ausblick wird negativ eingestuft. Fitch begründete die Senkung der Bonität des schuldengeplagten Landes mit der Verschärfung der Krise in der Euro-Zone. Zugleich schrieb Fitch der Regierung ein unzureichendes Verhalten in der Krise zu. Es sei zu spät auf die Ausweitung der Schuldenkrise reagiert worden, hieß es. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone und sitzt auf einem Schuldenberg von rund 1,9 Billionen Euro.

Fitch ist die kleinste der drei großen Ratingagenturen. Die Konkurrenten Standard & Poor's und Moody's hatten die Bonität Italiens bereits jüngst herabgestuft - der Schritt von Fitch ist also keine Überraschung.

Zweifel auch an belgischer Kreditwürdigkeit

Derweil gerät ein weiteres Land in den Blick der Ratingagenturen. Wie Moody's mitteilte, erwägt die Agentur eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Belgiens. Hintergrund seien zunehmende langfristige Finanzierungsrisiken in der Eurozone und das Risiko weiterer Unterstützungsmaßnahmen für die Banken, heißt es in einer Stellungnahme. Die Warnung folgte einer Ankündigung des belgischen Finanzministers Didier Reynders, der angeschlagenen Dexia-Bank finanziell unter die Arme greifen zu wollen. Nach Gewerkschaftsangaben und Medienberichten will die Regierung den belgischen Zweig des Instituts verstaatlichen.