US-Notenbank legt Bericht über Finanzhilfen vor Fed-Milliarden auch für deutsche Banken

Stand: 02.12.2010 15:54 Uhr

Mehr als drei Billionen Dollar an Krediten pumpte die US-Notenbank Fed während der Finanzkrise in die Märkte. Nun legte sie eine Liste der Empfänger vor. Neben zahlreichen US-Banken finden sich dort auch deutsche Banken - und Unternehmen von McDonald's bis Harley-Davidson.

Die Billionenhilfe der US-Notenbank Fed während der Finanzkrise ist auch zahlreichen ausländischen Banken zugutegekommen, darunter vielen deutschen. In den umfangreichen Listen der Federal Reserve über die Empfänger von Krediten und Hilfen finden sich nahezu alle deutschen Geschäftsbanken sowie auch Norddeutsche und Bayerische Landesbank.

Die Federal Reserve verzeichnet insgesamt 21.000 Transaktionen zu den zehn eigens aufgelegten Notkreditprogrammen nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008. Die Fed hatte damals wegen der Finanzkrise die Zinsen auf nahe Null Prozent gesenkt und anschließend mehr als drei Billionen Dollar in das Finanzsystem gepumpt, um einen Kollaps zu verhindern. Unter anderem kaufte sie im großen Stil US-Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um das Finanzsystem mit Geld zu fluten. Die Empfänger der Hilfen wollte die Notenbank lange Zeit nicht offenlegen, um eine Stigmatisierung der Firmen und einen neuerlichen Vertrauensverlust zu vermeiden. Die Politik verpflichtete die Fed allerdings in diesem Sommer per Gesetz zu einer größeren Transparenz.

Hilfen auch für Harley-Davidson und McDonald's

Die Unterlagen zeigen nun, dass auch Firmen außerhalb der Finanzindustrie die Fed-Programme nutzten, um sich Liquidität zu beschaffen - zum Beispiel McDonald's und Harley-Davidson. Daneben bedienten sich die großen Banken vor allem bei den von der Fed zur Verfügung gestellten zusätzlichen Kreditlinien - die hatte die Fed eingeführt, weil sich die Banken untereinander kein Geld mehr liehen und dadurch auch die Kreditvergabe an Firmen und Privatleute auszutrocknen drohte.

Zu den größten einheimischen Empfängern dieser Hilfen zählten laut Fed Citigroup, Morgan Stanley, Merrill Lynch sowie Goldman Sachs. Allein die Citigroup fragte die Hilfen zwischen März 2008 und April 2009 über 270 Mal an und besorgte sich Beträge zwischen 500 Millionen und 18,63 Milliarden Dollar. Ausländische Banken mit Niederlassungen in den USA konnten ebenfalls auf Fed-Hilfen zurückgreifen. Den Unterlagen zufolge erhielt die britische Barclays mit 47,9 Milliarden Dollar eines der größten Darlehen. Auf der Liste stehen den Angaben zufolge außerdem neben den deutschen Banken BNP Paribas und UBS. Der Großteil der Hilfen ist inzwischen wieder zurückgezahlt.