Krisenländer besonders stark betroffen Mehr als 18 Millionen Arbeitslose in der Eurozone

Stand: 31.08.2012 11:43 Uhr

Vor allem der Jobabbau in den Krisenländern macht dem Arbeitsmarkt in Europa zu schaffen: Erstmals lag die Zahl der registrierten Arbeitslosen in der Eurozone bei mehr als 18 Millionen Menschen. EU-weit verharren die Zahlen auf dem Rekordniveau, das sie schon im vergangenen Monat erreicht hatten.

In der Eurozone ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli zum ersten Mal auf mehr als 18 Millionen gestiegen. 18.002.000 Menschen waren ohne Arbeit und somit 88.000 Menschen mehr als im Vormonat, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mitteilte. Das entspricht einer Rekordarbeitslosenquote von 11,3 Prozent. Im Vergleich zu vor einem Jahr stieg die Zahl der Arbeitssuchenden um mehr als zwei Millionen Menschen.

Die Quote hatte bereits im Juni laut von Eurostat nach oben korrigierten Angaben 11,3 Prozent betragen. Die Anzahl der Arbeitslosen in den 17 Euro-Ländern lag im Vormonat aber mit rund 17,9 Millionen noch unter der 18-Millionen-Marke. In der gesamten EU blieb die Quote unverändert zum Vormonat auf dem Rekordwert von 11,4 Prozent.

Hohe Quoten in den Krisenländern

In der Eurozone besonders hart betroffen sind die Krisenstaaten Spanien und Griechenland. In Spanien waren im Juli 25,1 Prozent der Menschen arbeitslos und damit mehr als noch im Vormonat, für den Eurostat die Arbeitslosigkeit mit 24,8 Prozent angegeben hatte. Die letzten Zahlen für Griechenland beziehen sich auf den Mai und weisen eine Arbeitslosenquote von 23,1 Prozent aus. Im Vormonat waren es dort 22,5 Prozent gewesen.

Deutschland gehört zu den Euro-Ländern mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten. Die Gruppe wird angeführt von Österreich mit einer Quote von 4,5 Prozent, gefolgt von den Niederlanden mit 5,3 Prozent sowie Deutschland und Luxemburg mit jeweils 5,5 Prozent Arbeitslosigkeit nach Eurostat-Berechnung. Für diese Zählweise gelten andere Regeln als für die deutsche Arbeitslosenstatistik.

Cai Rienäcker, C. Rienäcker, SWR Brüssel, 31.08.2012 13:04 Uhr