Streit über Pleite von Genossenschaftsbanken Deutsche Bank zahlt an USA 145 Millionen Dollar

Stand: 15.11.2011 04:56 Uhr

Die Deutsche Bank hat im Streit um die Mitschuld an der Pleite von fünf US-Genossenschaftsbanken einen Vergleich akzeptiert: Sie zahlt den US-Behörden 145 Millionen Dollar. Hintergrund ist der Verkauf von Hypothekenpapieren, der die Finanzinstitute ins Fallen gebracht haben soll.

Im Streit über die Mitschuld an einer Pleite von fünf US-Genossenschaftsbanken während der Finanzkrise hat die Deutsche Bank einem Vergleich mit den Regulierungsbehörden zugestimmt. Sie muss demnach den US-Behörden 145 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) zahlen. Die Deutsche Bank habe mit ihrer Einwilligung jedoch keine Schuld eingeräumt, teilte der US-Finanzmarktregulierer NCUA ("National Credit Union Administration") mit. Bei dem Vergleich habe sich auch die Citigroup zur Zahlung von 20,5 Millionen Dollar bereit erklärt.

Die NCUA ist für die US-Genossenschaftsbanken zuständig und springt bei Pleiten ein, um die Kundeneinlagen zu schützen. Streitpunkt in diesem Fall war der Verkauf von Hypothekenpapieren. Die NCUA wirft der Deutschen Bank und anderen Großbanken vor, die Genossenschaftsbanken mit falschen Versprechungen zum Kauf von Finanzprodukten verleitet zu haben.

Die Banken hätten die Risiken heruntergespielt, lautet der Vorwurf. Derartige Papiere verloren während der Finanzkrise kräftig an Wert und rissen die Banken mit in die Tiefe. Die Behörde versucht deshalb, dass die ihr entstandenen milliardenschweren Schäden ersetzt werden.

Die Deutsche Bank begrüßte den Vergleich. "Wir sind zufrieden, dass wir das Thema lösen konnten, ohne dass die Parteien vor Gericht ziehen mussten", sagte ein Sprecher des Instituts in New York.

Etliche Prozesse wegen Finanzkrise

In den USA laufen derzeit unzählige Prozesse wegen der Finanzkrise. Im September hatte die Aufsichtsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) die größte Klagewelle ausgelöst. Sie wirft 18 internationalen Großbanken vor, die zwei staatlichen US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac bei Hypothekengeschäften im Volumen von rund 200 Milliarden Dollar übervorteilt zu haben. Auch die Deutsche Bank muss sich einer Klage der FHFA stellen, hier geht es um mehrere Geschäfte im Wert von insgesamt 14,2 Milliarden Dollar aus den Jahren 2005 bis 2007.