November 2012 Griechen bekommen mehr Zeit und mehr Geld

Stand: 29.11.2012 16:58 Uhr

Die Euro-Staaten und der IWF einigen sich darauf, Griechenland mehr Zeit für die Umsetzung der Sparvorgaben einzuräumen. Grundlage ist der Troika-Bericht, der den Griechen "signifikante Fortschritte" bescheinigt. Um die Zusatzkosten aufzufangen, vereinbaren die Geldgeber eine Reihe von Maßnahmen.

02. November 2012: Kurz vor der US-Wahl werden die Oktober-Arbeitslosenzahlen in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Die Quote steigt im Vergleich zum September um 0,1 Punkte auf 7,9 Prozent.

06. November 2012: In Griechenland rufen die Gewerkschaften erneut zu einem Generalstreik gegen die geplante Ausweitung der Sparmaßnahmen auf. Frankreichs Premier Ayrault stellt einen Plan für mehr Wettbewerbsfähigkeit vor.

07. November 2012: Trotz Protesten stimmt das griechische Parlament für das Sparpaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro. Nach der gewonnenen US-Wahl muss sich Präsident Obama um die Sanierung des Haushaltes und die Schaffung neuer Jobs kümmern. Die EU-Kommission korrigiert ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone für das kommende Jahr deutlich nach unten.

08. November 2012: Der deutsche Außenhandel spürt die Folgen der Eurokrise: Im September sinken die Exporte im Vergleich zum September 2011 so stark wie zuletzt im Krisenjahr 2009. Mit einer weiteren Finanzspritze in Höhe von 5,5 Milliarden Euro springen die Regierungen Frankreichs und Belgiens der angeschlagenen Dexia-Bank zur Seite.

09. November 2012: Noch sind die USA die größte Wirtschaftsmacht, in vier Jahren könnten sie aber von China abgelöst werden. Dies geht aus einer Langfristprognose der OECD hervor. Demnach rückt China gemeinsam mit Indien in die Liga der führenden Industrienationen auf. Deutschland gehört zu den Absteigern.

12. November 2012: Das griechische Parlament billigt den Haushalt für das kommende Jahr. Die Troika sieht in Griechenland "signifikante Fortschritte", doch große Risiken bleiben. Kanzlerin Merkel lobt in Portugal die Fortschritte im Land und das "mutige Handeln" der Regierung. Auch in Indien machen sich Konjunkturprobleme bemerkbar.

13. November 2012: Die Euro-Finanzminister wollen Griechenland mehr Zeit für die Haushaltssanierung geben - aber uneinig sind sie sich in der Frage des Zeitplans für den Schuldenabbau und in der Frage der Finanzierung der zwei zusätzlichen Jahre.

14. November 2012: In mehreren europäischen Ländern gibt es Streiks und Demonstrationen gegen geplante Sparmaßnahmen. Die Bundesbank warnt vor den unverändert hohen Risiken für das deutsche Finanzsystem.

15. November 2012: Die deutsche Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Vor Ablauf der Meldefrist wird deutlich, dass die Strompreise zum Jahreswechsel stärker steigen als je zuvor.

18. November 2012: Bundesfinanzminister Schäuble schließt einen Schuldenschnitt für Griechenland zu Lasten der öffentlichen Gläubiger aus.

19. November 2012: Die Ratingagentur Moody's entzieht Frankreich das Top-Rating Aaa und stuft das Land um eine Note herab.

21. November 2012: Die Verhandlungen zwischen den Euro-Finanzministern und dem IWF über die Freigabe der nächsten Kredittranche für Griechenland wird abgebrochen und auf die folgende Woche vertagt.

23. November 2012: Der EU-Gipfel zum Haushalt 2014 bis 2020 wird ergebnislos abgebrochen. Der Bundestag verlängert den Bankenrettungsfonds SoFFin um weitere zwei Jahre bis Ende 2014. Der Verlag Gruner + Jahr kündigt an, dass die "Financial Times Deutschland" am 7. Dezember zum letzten Mal erscheint.

26. November 2012: Der Anteil der deutschen Exporte in die Staaten der Eurozone sinkt auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.

27. November 2012: Die Eurogruppe einigt sich mit dem IWF auf eine Anpassung des Rettungspakets für Griechenland, wonach die Regierung mehr Zeit für die Umsetzung der Sparvorgaben bekommt. Die Maßnahmen, mit denen die dafür zusätzliche benötigten Gelder aufgebracht werden sollen, sowie die Freigabe bereits zugesagter Kredite in Höhe von knapp 44 Milliarden Euro ist ebenfalls Teil der Einigung. Der Europäische Gerichtshof lehnt die Klage eines irischen Abgeordneten gegen den Euro-Rettungsschirm ESM ab. Vier Jahre nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers verkauft deren Nachfolgegesellschaft die Immobilientochter Archstone für 6,5 Milliarden Euro.

28. November 2012: EU-Staaten und Europaparlament einigen sich auf ein neues Regelwerk für die Arbeit von Ratingagenturen. Die EU-Kommission gibt grünes Licht für die Umstrukturierung spanischer Banken und ebnet damit den Weg für die Auszahlung der Milliardenhilfen des Euro-Rettungsschirms zugunsten des spanischen Bankensektors. Die Inflationsrate in Deutschland sinkt im November wieder unter die Marke von zwei Prozent.

29. November 2012: Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland sinken im November nur minimal im Vergleich zum Oktober auf 2,751 Millionen. Die US-Wirtschaft wächst im dritten Quartal überraschend stark um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

30. November 2012: Der Bundestag verabschiedet das neue Griechenland-Paket.