März 2011 Der Konjunktur-Optimismus bleibt

Stand: 01.04.2011 17:27 Uhr

Die EU-Kommission hebt die Wachtumsprognosen an, auch für Deutschland. Der Arbeitsmarkt profitiert weiter von der Konjunktur, aus mehreren Branchen kommen Erfolgsmeldungen. Die Probleme mit dem Euro sind dagegen noch nicht überwunden - und Griechenland kämpft weiter mit seiner Schuldenlast.

Container werden im Hamburger Hafen auf Lastwagen verladen

Deutschlands Wirtschaft wird laut EU-Statistikern 2011 voraussichtlich um 2,4 Prozent wachsen.

01. März 2011: Die EU-Kommission hebt ihre durchschnittliche Wachstumsprognose für die Eurozone für das laufenden Jahr auf 1,6 Prozent an. Auch der deutsche Arbeitsmarkt profitiert von der Konjunktur: Im Februar sank die Zahl der Jobsuchenden um 33.000.

02. März 2011: Autos sind wieder das beliebteste Exportprodukt aus Deutschland. Die Ausfuhren der Autobranche kletterten um fast 30 Prozent auf 159,4 Milliarden Euro und machten damit die Einbrüche aus dem Rezessionsjahr 2009 von rund 28 Prozent wieder wett.

04. März 2011: Die deutsche Reisebranche setzt große Hoffnungen in das Jahr 2011. Das während der Wirtschaftskrise eingebüßte Umsatzniveau soll wieder erreicht werden. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 erhöhte sich 2010 die Zahl der Fluggäste auf Auslandsreisen um 3,8 Millionen oder 5,7 Prozent.

05. März 2011: Bundeskanzlerin Merkel wirbt beim Treffen der konservativen Regierungschefs in Helsinki für ihre Euro-Reformagenda.

07. März 2011: Die Ratingagentur Moody's stuft die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Euro-Staats Griechenland erneut deutlich herab.

08. März 2011: Die Bundesbank überweist 2,2 Milliarden Euro Überschuss an den Bund - und damit nur noch knapp halb so viel wie 2009. Grund für die geschrumpften Erträge ist vor allem die gestiegene Risikovorsorge des Instituts.

09. März 2011: Im Zusammenhang mit der Pleite der isländischen Kaupthing-Bank werden neun Personen in London und Reykjavik festgenommen.

10. März 2011: Die neue Forbes-Liste zeigt, dass die Zahl der Milliardäre gut zwei Jahre nach der Finanzkrise rasant gestiegen ist. Nach Griechenland stuft die Ratingagentur Moody's auch die Zahlungsfähigkeit Spaniens schlechter ein.

11. März 2011: Die Inflationsrate in Deutschland steigt erstmals seit rund drei Jahren wieder auf mehr als zwei Prozent. In Brüssel suchen die Euro-Länder nach Wegen zur Stabilisierung des Euro. In einer Nachtsitzung verständigen sie sich auf einen "Pakt für den Euro" und auf eine Aufstockung des Rettungsfonds für klamme Mitgliedstaaten.

15. März 2011: Die EU-Finanzminister einigen sich auf eine verschärfte Version des Stabilitätspakts.

18. März 2011: GM erwägt nun doch, bis zu 1200 Opelanern in Bochum zu kündigen. Erste Branchen spüren Lieferprobleme durch die Katastrophe in Japan; die wirtschaftlichen Auswirkungen sind aber noch völlig offen.

19. März 2011: Wegen der Krise in Japan schwächen die G7-Staaten den Yen.

21. März 2011: Die Weltbank warnt vor steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. Der neue Euro-Rettungsfonds für klamme Mitgliedstaaten soll eine Kapitalbasis von 700 Milliarden Euro haben. 80 Milliarden Euro werden dabei direkt eingezahlt, der Rest über Bürgschaften abgesichert. Deutschland trägt gut ein Viertel des Betrags.

24. März 2011: In ihrer Regierungserklärung bekennt sich Kanzlerin Merkel zum Euro und dem geplanten Rettungsschirm. Im hoch verschuldeten Portugal tritt Regierungschef Sócrates zurück, nachdem er im Parlament mit seinem Sparplan gescheitert ist. Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate strebt trotz anhaltender Verluste eine Reprivatisierung an.

25. März 2011: Der EU-Gipfel einigt sich auf die Einrichtung eines dauerhaften, 700 Milliarden Euro schweren Rettungsfonds für angeschlagene Euro-Staaten. Die Befürchtungen, dass Portugal als nächstes Land Hilfen beantragen muss, steigen nach einer erneuten Herabstufung der Kreditwürdigkeit.

29. März 2011: Wachsende Inflationsängste dämpfen die Verbraucherstimmung.

31. März 2011: Auf dem Bankentag geht es um die Aufarbeitung der Finanzkrise: Kanzlerin Merkel stellt klar, dass der Staat den Banken nicht erneut zur Seite springen werde. Ein so genannter "Stresstest" zeigt, dass Irlands krisengeschüttelte Banken weitere 24 Milliarden Euro benötigen. Der Arbeitsmarkt lässt dagegen die Krise hinter sich.