Neubewertung der Kreditwürdigkeit Moody's stuft deutsche Banken herab

Stand: 06.06.2012 09:22 Uhr

Auch den deutschen Banken droht Ungemach infolge der Schuldenkrise und den Problemen der Kreditinstitute anderer Euro-Staaten. Die Ratingagentur Moody's zog nun Konsequenzen aus diesen Risiken. Sie stufte die Kreditwürdigkeit der Commerzbank und weiterer deutscher Banken herunter.

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit mehrerer deutscher Banken herabgestuft. Sie begründete den Schritt mit höheren Risiken infolge der Schuldenkrise in der Eurozone. Die Institute könnten sich den Problemen der hoch verschuldeten Staaten und deren Banken nicht gänzlich entziehen. Zudem hätten die betroffenen deutschen Banken nur begrenzte Fähigkeiten, Verluste aufzufangen.

Commerzbank herabgestuft

Für die Commerzbank wurde die langfristige Bonität um eine Stufe auf "A3" gesenkt und der Ausblick negativ bewertet. Auch die DekaBank, die genossenschaftliche DZ Bank, die Deutsche Hypothekenbank und die Landesbanken LBBW und Helaba sowie die deutsche Filiale der italienischen Unicredit wurden um eine Note herabgestuft. Die Bonität der NordLB wurde um zwei Stufen gesenkt.

Die Überprüfung der Bonität der Deutschen Bank dauere an, teilte Moody's mit. Deren neue Bewertung werde zusammen mit der Einstufung der Kreditwürdigkeit anderer global agierender Institute später erfolgen. Die Ratingagentur hatte Mitte Februar angekündigt, mehr als 100 europäische Banken zu überprüfen.

Risiken bei größten österreichischen Banken

Im aktuellen Schritt mussten neben deutschen Instituten auch österreichische Banken eine Herabstufung ihrer Bonität hinnehmen. Die Kreditwürdigkeit von Unicredit Austria und der börsennotierten Raiffeisen Bank werden nun um eine Stufe schlechter bewertet als bisher. Die Erste Bank musste sogar eine Herabstufung um zwei Noten hinnehmen.

Moody's begründete die Entscheidung unter anderem mit den Risiken, die sich aus problematischen Krediten der Institute in Osteuropa ergeben. Als weiteren Grund für die Herabstufung nannte die Ratingagentur das vergleichsweise geringe Eigenkapital der österreichischen Banken. Zwar habe es in den vergangenen Jahren einige Verbesserungen in diesem Punkt gegeben. Doch im Vergleich mit anderen europäischen Banken hätten die drei großen österreichischen Institute noch immer wenig Eigenkapital.