Tiefstwerte am 14.11.2023 in Europa

Wetterthema Temperaturgegensätze in Europa

Stand: 14.11.2023 12:19 Uhr

In weiten Teilen Europas ist es für die Jahreszeit noch recht mild. Anders sieht es in Nordeuropa aus, dort hat sich der Winter festgesetzt. Dadurch haben sich große Temperaturunterschiede aufgebaut.

Von Ingo Bertram, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Die Spanne der Tiefstwerte am heutigen Dienstagmorgen war in Europa recht groß. Am Mittelmeer blieb die Nacht verbreitet 15 bis 20 Grad mild. Zugleich herrschte in Nordeuropa strenger Frost, es war für Mitte November sogar außerordentlich kalt. In Lappland sank das Quecksilber mancherorts auf unter -30 Grad. Somit betrug der Temperaturunterschied zwischen Calvi auf Korsika und Karesuando in Schweden stolze 52 Grad. In Karesuando wäre jetzt Mitte November ein Tiefstwert von -13 Grad normal. Dort war es also fast 20 Grad kälter als im Durchschnitt. Seit einigen Tagen liegt Polarluft über Lappland. Über einer 20 bis 50 Zentimeter dicken Schneedecke konnte sich die Luft bei klarem Himmel in der Nacht zum heutigen Dienstag besonders weit abkühlen. Eines darf man angesichts dieser Kälte nicht aus dem Auge verlieren: Von Norwegen, Schweden und Finnland abgesehen ist es zurzeit in ganz Europa zu warm, vielfach liegen die Temperaturen um 5 bis 10 Grad über den langjährigen Mittelwerten.

Wenn es über Skandinavien sehr kalt ist, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass wir auch in Deutschland winterliches Wetter bekommen. Damit sich die Kaltluft auch bei uns bemerkbar machen kann, muss allerdings die richtige Wetterlage eintreten. Läge ein Hoch über dem Nordmeer und Skandinavien bei zugleich tiefem Luftdruck südlich von Deutschland, so könnte die Kaltluft mit nordöstlichen Winden zu uns strömen. Eine solche Wetterlage ist in den kommenden 10 Tagen aber nicht in Sicht. Und falls sie sich danach einstellen sollte ist es die Frage, ob es in Nordeuropa noch so kalt ist.