Hintergrund

Waffenlieferungen an die Ukraine Was können "Marder" und "Patriots"?

Stand: 05.01.2023 21:09 Uhr

Die "Marder" können an vorderster Front eingesetzt werden - sie schützen etwa vor Kleinwaffenbeschuss. Die "Patriot"-Flugabwehr kann neben Flugzeugen auch anfliegende Raketen zerstören.

Der Schützenpanzer "Marder" des Düsseldorfer Rüstungsunternehmens Rheinmetall gilt als flink, wendig und flexibel. Seit Jahrzehnten setzt die Bundeswehr ihn ein, konzipiert wurde er noch im Kalten Krieg.

Mit seiner Bewaffnung kann der "Marder" feindliche Infanterie, Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge bekämpfen. Sein Wärmebildgerät erlaubt den Einsatz bei Tag und Nacht sowie unter allen Witterungsbedingungen.

Schützenpanzer sind nicht so schwer bewaffnet wie Kampfpanzer - trotzdem kommen sie an vorderster Front zum Einsatz und bieten einen annähernd gleichen Schutz.

"Patriot" gegen Raketen und Flugzeuge

Das "Patriot"-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt und kann Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper abschießen. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.

Mit einem Radar stuft das Patriot-System zunächst Flugobjekte am Himmel in die Kategorien Freund und Feind ein. Im Bedrohungsfall feuern Soldaten im Leitstand die Lenkflugkörper ab. Überwacht werden können gleichzeitig bis zu 50 mögliche Ziele, aktiv bekämpft bis zu fünf.

Die Bundeswehr verfügt über das System seit 1989. Einige Jahre zuvor wurden die ersten Patriot-Einheiten beim US-Militär in Dienst gestellt. Seitdem ist das System weiter entwickelt worden. Erstmals im Kriegseinsatz war die Flugabwehr während des Golfkriegs 1991.

Die USA hatten bereits Ende Dezember angekündigt, der Ukraine eine Patriot-Flugabwehrraketenbatterie zu liefern. Jetzt hat Deutschland angekündigt, der Ukraine eine weitere zur Verfügung zu stellen.

Vera Wolfskämpf, Vera Wolfskämpf, ARD Berlin, 06.01.2023 07:30 Uhr