EIN PKW parkt auf einem Bürgersteig

Nordrhein-Westfalen Immer mehr Bürger zeigen Falschparker an

Stand: 26.04.2024 10:36 Uhr

Die Zahl der Anzeigen von Bürgern gegen Falschparker steigt in NRW stark an. Per App ist das inzwischen ganz einfach. Doch nicht alle Städte freuen sich darüber.

Eine Situation, die fast jeder kennt: Ein Auto steht auf dem Fahrradweg oder blockiert eine Einfahrt. Solche Parksünden kann jeder dem zuständigen Ordnungsamt melden. Und das machen offenbar immer mehr Menschen.

Laut einer Umfrage der dpa ist die Zahl dieser privaten Anzeigen in den zehn größten Städten in NRW gestiegen. In Duisburg, Wuppertal, Essen, Münster und Bochum gab es sogar einen neuen Höchststand im Vergleich zu den Vorjahren. In Bochum und Wuppertal zeichnet sich schon jetzt ab, dass es in diesem Jahr sogar nochmal mehr werden könnte. Genaue Zahlen nennt die dpa nicht.

Mehr Arbeit für Behörden

Doch nicht alle sind glücklich darüber. Aus Wuppertal hieß es dazu, dass die Anzeigen oft nicht gerechtfertigt seien. Das würde Ressourcen binden, die man andernorts dringend brauche.

Insgesamt machen die privaten Anzeigen aber nur einen geringen Anteil aus, meist weniger als zehn Prozent. Der Großteil der Anzeigen gegen Parkvergehen erfolgt also weiterhin durch die Ordnungsämter.

Einzelne melden besonders viele Parksünder

Das Thema der Privatanzeigen von Parksündern hatte in den vergangenen Wochen vor allem durch den Fall des sogenannten "Anzeigenhauptmeisters" für Schlagzeilen gesorgt. Der junge Mann aus Sachsen-Anhalt hatte in großem Maßstab Falschparker angezeigt und war durch eine Spiegel TV-Dokumentation bundesweit bekannt geworden.

Auch in den zehn befragten NRW-Städten gebe es Menschen, die mit einer Vielzahl an Anzeigen auffallen. In Bielefeld sei eine einzige Person für mehr als die Hälfte aller privaten Anzeigen verantwortlich.

Apps erleichtern die Anzeige

Das Melden von Parksündern ist inzwischen durch entsprechende kostenfreie Apps sehr einfach geworden. Diese erstellen Fotos mit Standortdaten und generieren eine Mail an die zuständigen Ordnungsämter.

Die Apps sind rechtlich grundsätzlich zulässig – unter bestimmten Voraussetzungen: Personen auf den Fotos müssen unkenntlich gemacht werden, auch der Halter des Autos. Selbst das Kennzeichen des Autos sollte verpixelt werden.

Die App dient also nur dazu, das Ordnungsamt schnell auf den Parkverstoß aufmerksam zu machen. Wer das nicht beachtet, muss unter Umständen selbst mit einer Anzeige rechnen – wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten.

Unsere Quellen

  • dpa
  • Beitrag auf advocard.de