"Wohnen ist ein Menschenrecht" steht auf einem Schild bei einer Kundgebung des Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot.

Hamburg Kritik aus Hamburg an nationalem Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit

Stand: 24.04.2024 12:44 Uhr

EU-weit ist längst beschlossen, dass die Wohnungslosigkeit in Europa bis 2030 abgeschafft werden soll. Nun hat Deutschland nachgezogen. Hamburger Initiativen und Wohlfahrtsverbände gehen die Pläne nicht weit genug.

Es ist ein ehrgeiziges Ziel: Jeder Mensch in Deutschland soll eine Wohnung haben - und das schon in sechs Jahren. Die Bundesregierung hat dafür am Mittwoch einen nationalen Aktionsplan beschlossen.

"Hinz&Kunzt": Aktionsplan listet nur bekannte Probleme auf

"Für die Menschen auf der Straße bringt der Plan gar nichts", findet Jörn Sturm, Geschäftsführer des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt". Er kritisiert, dass in dem Aktionsplan nur bekannte Probleme aufgelistet, aber weder messbare Ziele festgelegt noch konkrete Hilfen beschlossen würden. "Wir brauchen keine weiteren Absichtserklärungen und Leuchtturmprojekte", so Sturm.

Konkrete Maßnahmen hatten schon Wohlfahrtsverbände und Hamburger Initiativen vom rot-grünen Senat gefordert.

Behörde: Abschaffung von Wohnungslosigkeit unrealistisch

Die Sozialbehörde verweist darauf, dass es jetzt mehr Sozialwohnungen geben soll und auch mehr Beratungsangebote. Allerdings räumt sie ein, dass es derzeit nicht realistisch sei, Wohnungslosigkeit in Hamburg vollständig abzuschaffen.

In Hamburg leben laut Statistischem Bundesamt mehr als 32.000 wohnungslose Menschen in städtischen Unterkünften, die meisten sind Geflüchtete. Dazu kommen rund 2.000 Menschen, die auf der Straße leben.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 24.04.2024 | 08:00 Uhr