Nürnberger Hauptbahnhof
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Kriminalitäts-Hotspot Hauptbahnhof: Waffenverbot in Nürnberg - die Bundespolizei hat Bilanz gezogen

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Polizei-Bilanz: 24 Waffenverstöße am Nürnberger Hauptbahnhof

Die Bundespolizei hat in Nürnberg eine positive Bilanz nach einem 48-stündigen Waffenverbot am Hauptbahnhof über das Wochenende gezogen. Insgesamt wurden 700 Personen kontrolliert und 24 Verstöße gegen das Waffenverbot registriert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Nürnberger Hauptbahnhof gilt laut Statistik als einer der gefährlichsten Bahnhöfe Deutschlands. Um dagegen vorzugehen, hat die Bundespolizeidirektion München mittels einer Allgemeinverfügung ein "temporäres Mitführverbot von gefährlichen Gegenständen" für das vergangene Wochenende erlassen. Wie sie am Montag bilanzierte, sind die Beamten zufrieden mit dem Verlauf der Aktion.

Während der 48-stündigen Aktion waren nicht nur Waffen im herkömmlichen Sinne verboten, sondern alle Gegenstände, die als Waffe genutzt werden konnten. Insgesamt kontrollierte die Bundespolizei über das Wochenende 700 Personen. Dabei registrierte sie 24 Verstöße gegen das "Waffenverbot".

Vor allem Messer und zwölf polizeilich gesuchte Personen entdeckt

Bei 23 Personen im Alter von 15 bis 45 Jahren fanden die Beamten gefährliche Gegenstände, wie die Bundespolizei am Montag mitteilte. Meist handelte es sich um Messer wie Einhand- und Taschenmesser sowie Reizstoffsprühgeräte, heißt es. Aber auch eine Schreckschusswaffe und Alltagsgegenstände wie Scheren zählten zu den einbehaltenen Gegenständen.

Bei den festgestellten Verstößen handelte es sich in einigen Fällen zugleich um Verstöße gegen das Waffengesetz. Nach Angaben der Bundespolizei stellten die Beamten zudem 17 Straftaten beziehungsweise Ordnungswidrigkeiten fest. Außerdem wurden zwölf per Fahndung gesuchte Personen am Bahnhof registriert.

Positives Fazit der Polizei nach 48-Stunden "Waffenverbot"

Die konzertierte Aktion dauerte 48 Stunden. In diesem Zeitraum war es verboten, am Bahnhof jegliche Art von Waffen mitzuführen, dazu zählten auch gefährliche Gegenstände wie Reizgas oder Scheren.

Der Hintergrund der temporären Polizeiaktion, die schon wiederholt am Nürnberger Hauptbahnhof durchgeführt worden ist, ist laut Bundespolizei die steigende Anzahl von Gewalttaten am Nürnberger Verkehrsknotenpunkt. Zuletzt seien dabei auch "gefährlichere Gegenstände" zum Einsatz gekommen. Damit gingen auch schwerere Verletzungen bei den Geschädigten einher, so die Polizei.

2022 gehörte der Nürnberger Hauptbahnhof laut einer Auskunft des Deutschen Bundestages zu den drei Bahnhöfen, an denen die Bundespolizei die meisten Sexualdelikte, Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikte erfasst hat. Im vergangenen Jahr registrierte die Bundespolizeiinspektion Nürnberg eigenen Angaben nach dort 276 Fälle, bei denen gefährliche Gegenstände mitgeführt oder eingesetzt wurden – rund 35 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.

Die Bundespolizei zieht in ihrem Schreiben ein durchaus positives Fazit der Aktion: "Aus Sicht der Bundespolizei wird der Einsatz daher als erfolgreich bewertet."

Mit Material der dpa

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