Zwei mit Handschellen gefesselte Hände, dahinter ein Polizeiauto.
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Zwei mit Handschellen gefesselte Hände, dahinter ein Polizeiauto (Symbolbild)

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Oberfrankens Polizei: Spitze bei Aufklärung von Kriminalfällen

Die Polizei hat im vergangenen Jahr 71,5 Prozent der Kriminalfälle in Oberfranken aufgeklärt. Damit hat Oberfranken erneut die höchste Aufklärungsquote bayernweit erreicht. Das Leben im Regierungsbezirk ist eines der sichersten im Freistaat.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit einer Aufklärungsquote von 71,5 Prozent der im Bezirk erfassten Straftaten ist die Polizei Oberfranken bayernweit Spitze. Das hat Polizeipräsident Markus Trebes am Dienstag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2023 in Bayreuth bekannt gegeben. Damit hat das Polizeipräsidium Oberfranken zum sechsten Mal in Folge die meisten Straftaten aufgeklärt.

Besonders starker Rückgang der Straftaten in Bamberg

Im landesweiten Durchschnitt wurden im vergangenen Jahr im Freistaat 65,2 Prozent der Straftaten aufgeklärt. Gleichzeitig sank in Oberfranken die Zahl der Straftaten auf knapp 48.700, das sind rund 4.300 weniger als 2022.

In ganz Oberfranken gingen laut Polizeipräsident Trebes die Straftaten zurück. Die verstärkte Polizeipräsenz und Präventionsmaßnahmen hatten vor allem in Bamberg einen Rückgang von nahezu 1.000 Fällen bewirkt.

Zahl der Einbruchsdiebstähle in Grenznähe gestiegen

Gestiegen sei dagegen die Kriminalität im Grenzgebiet zur Tschechischen Republik, besonders in den Landkreisen Wunsiedel und Hof sowie der Stadt Hof. Dort sei mit 11.900 Straftaten ein Anstieg von fünf Prozent zu verzeichnen, erläuterte der leitende Kriminaldirektor Horst Thiemt bei der Pressekonferenz. Diebstähle und Einbruchdiebstähle hätten am meisten zugenommen.

Auch die Rauschgiftkriminalität spiele im Grenzgebiet nach wie vor eine Rolle. Wie Thiemt weiter ausführte, arbeite die oberfränkische Polizei eng mit dem sächsischen Fahndungskompetenzzentrum Vogtland, der Bundespolizei und der Polizei in Tschechien zusammen. So gebe es gegenseitige Hospitationen, gemeinsame Einsatztrainings und Fahndungstage. Die Kooperation mit den tschechischen Kolleginnen und Kollegen werde immer enger, ergänzte Polizeipräsident Trebes.

Wenige Drogenopfer, viele Trickbetrüger

Im Bereich Rauschgiftkriminalität seien die Zahlen ebenfalls rückläufig mit Ausnahme von Kokain, wo ein leichter Anstieg verzeichnet wurde. Dagegen sank die Zahl der Drogentoten mit elf auf den niedrigsten je gezählten Stand in Oberfranken. Prävention und Aufklärung hätten wohl Wirkung gezeigt, seien aber auch für die Zukunft wichtig, so Präsident Trebes.

Einen wachsenden Bereich der Arbeite machen Trickbetrügereien am Telefon aus. Sogenannte Enkeltrick-Betrüger oder Schockanrufer hätten im vergangenen Jahr im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken Schaden von über 2,3 Millionen Euro angerichtet. Den Fahndern seien dabei in Zusammenarbeit mit den zuständigen Staatsanwaltschaften und Polizeikollegen in anderen Bundesländern einige Erfolge unter anderem in Polen gelungen, erklärte Kriminaldirektor Thiemt. 4.500 Fälle von Trickbetrug wurden aktenkundig, davon wurden 320 vollendet. Thiemt wertet die Aufklärung in diesem Bereich, auch in Zusammenarbeit mit den Medien, als Erfolg.

Politisch motivierte Straftaten: Wahlplakate beschädigt

Im Bereich politisch motivierter Kriminalität stiegen die Fallzahlen auf neue Höchststände, was laut Polizeipräsident Trebes auch mit der Landtagswahl in Bayern zusammenhing. So wurden rund 600 Fälle von Beschädigungen von Wahlplakaten und anderen Werbeträgern gezählt. Aber auch die Fälle von linken und besonders politisch rechts motivierten Straftaten seien gestiegen. Dazu kämen mehr als 300 Fälle von Hasskriminalität und Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung beziehungsweise Angriffe auf Menschen mit LGBTQ-Hintergrund, aber auch Straftaten von Klimaaktivisten und Reichsbürgern.

Anzeigen von Bürgern sind gestiegen

Insgesamt werteten Trebes und Thiemt das Verhältnis der oberfränkischen Bevölkerung zu ihrer Polizei als eng und vertrauensvoll. Das Anzeige- und Meldeverhalten bei Vorfällen und möglichen Straftaten sei gestiegen. Auch Menschen mit LGBTQ-Hintergrund würden sich mittlerweile viel häufiger an die Polizei wenden. Das sei auch auf die hervorragende Arbeit der Polizistinnen und Polizisten in Oberfranken zurückzuführen, so Polizeipräsident Markus Trebes.

Der Polizeischriftzug auf einem Einsatzwagen
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Oberfranken zählt zu den sichersten Bezirken in Bayern. Ein Beitrag zum Anhören von Markus Feulner.

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