Anti-Amerikanismus oder Anti-Terror? Folgen für die arabische Welt

Stand: 14.09.2007 12:12 Uhr

Die geplante Offensive der USA gegen den Irak stellt vor allem die arabischen Staaten vor große Probleme. Einerseits sind sie Teil der "Anti-Terror-Koalition", andererseits stehen ihnen islamische Hardliner gegenüber, auf deren Haltung sie Rücksicht nehmen müssen. Israel kündigte indes an, im Falle einer US-Offensive keine Zurückhaltung zu üben.

Die fortgesetzten Drohungen aus Washington, den irakischen Diktator Saddam Hussein zu stürzen, stellen die arabischen Länder vor eine schwere Belastungsprobe. Einerseits sind prowestliche Staaten wie Ägypten oder Saudi-Arabien Teil der Koalition gegen den Terror. Andererseits stehen ihnen im Staatenbündnis Arabische Liga dezidiert antiwestliche Länder gegenüber, auf deren Politik sie Rücksicht nehmen müssen. Im Inneren der arabischen Staaten nimmt indes der Anti-Amerikanismus zu und treibt die Menschen in die Arme islamischer Fundamentalisten.

Der Blick des Westens auf den Islam hat sich nach den Anschlägen in New York und Washington kaum geändert. So stellt die UN-Menschenrechtskommission in ihrem jüngsten Bericht der UN-Menschenrechtskommission eine Zunahme des Rassismus gegenüber Muslimem fest. Experten beklagen das undifferenzierte Bild des Islam im Westen. Nach dem 11. September wurde dies von Teilen der Medien und Politik eher geschürt denn revidiert.